Gefährtin

 

Voller Fragen ist die Welt

und manche Antwort nicht zu greifen,

und manchmal scheint der Weg verstellt,

voll mühseliger Schleifen.

Ich sehn’ mich oft nach Leichtigkeit,

mir selbst und meinen Werten,

dem Sinngefühl als Weggeleit

und herzlichen Gefährten.

 

Doch ich spür’ auf allen Pfaden

uns’re Freundschaft. Du gehst mit.

Das erleichtert alle Fragen

und verschönert jeden Schritt.

Deine Güte sendet Frieden

in mein Inneres hinein,

lädt mich ein, mich selbst zu lieben

und mir Fehler zu verzeih’n.

 

Unser Bund verleiht mir Schwingen.

Unser Wir trägt Herzenslicht,

das vermag hineinzudringen

in die tiefste Seelenschicht.

Und als herzensweise Schwester

in der Sehnsucht und im Geist,

mein gedankliches Orchester

Du von Misstönen befreist.

 

Deine Sinne seh’n mein Wesen,

und Dein Herz erspürt mich ganz.

Du vermagst in mir zu lesen

jede Trübung, jeden Glanz.

Dein Bewusstsein sich verbindet

mit dem meinen und erkennt,

wo sich Licht und Schatten findet,

was vereint und was getrennt.

 

Doch statt Furcht, mich Dir zu zeigen,

fühl’ ich Freundschaft, tief und rein,

gegenseitiges Verneigen

und ein liebevolles Sein,

das zum Schmelzen bringt das Harte

und zum Tauen, was gefror’n,

und das Liebende und Zarte

wird im Herzen neu gebor’n.

 

Sanfte Kräfte sich da regen,

wenn wir Aug’ in Auge schau’n.

Deren eine nennt sich Leben

und die andere Vertrau’n.

Habe Dank und sei willkommen.

Du erhellst mein inn’res Land.

Als Gefährtin sei gewonnen,

die vom Himmel mir gesandt.

 

a.2.0.2

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